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Mein Deutschlandbild
Ausländische Preisträger und Preisträgerinnen des DAAD erzählen von ihren Erfahrungen in Deutschland.
Köllen Druck und Verlag GmbH, Bonn 1998, ISBN 3-87192-688-4; 223 S

 Wie sehe ich Deutschland? – Das ist das Thema, mit dem 47 ausländischen Preisträger und Preisträgerinnen des DAAD konfrontiert wurden. Auf eine einfache Frage kamen viele verschiedene und oft gegensätzliche Antworten zustande. Die Autoren und Autorinnen loben das Leben in Deutschland und kritisieren es zugleich: die Leute mit denen sie Erfahrungen gemacht haben, das Hochschulsystem in Deutschland. Beeindruckend ist die Offenheit, mit der sie ihre Erlebnisse und die fremde Kultur sehen. Die Studierenden sehen ihre Erfahrungen meist so positiv wie möglich. Sie nehmen die Verantwortlichkeit für ihre Schwierigkeiten mit der deutsche Sprache und mit der Studium, und sie sagen, was sie gemacht haben, um das zu verändern. Sie versuchen auch das Unverstehbare zu verstehen. Sie analysieren die hochentwickelte deutsche Bürokratie, die Vorurteile ihrer deutschen Kommilitonen und die Einsamkeit, die man erst als Fremder erlebt. Trotz all dieser Probleme und Unannehmlichkeiten, auf die die Autoren und Autorinnen treffen, betonen sie in fast allen Berichten die guten Freundschaften, die netten Leute und ein neues Verständnis für die deutsche Kultur, die sie in Deutschland gefunden haben.

Dieses Buch ist für alle, die an einer deutschen Universität studieren oder studiert haben, interessant – sowohl für Deutsche als auch für Ausländer. Für die, die in der deutschen Kultur zu Hause sind, weckt es das Interesse für die besonderen Perspektiven der ausländischen Studenten und Studenteninnen. Die Stärken und Schwächen des deutschen Hochschulsystems werden in diesem kleinen Buch beschrieben. Die Aufsätze geben eine Ahnung davon, wie es wirklich ist, im Ausland zu studieren, nicht nur in Deutschland.

Als amerikanische Studentin, die dieses Jahr in Deutschland studiert, war das Buch für mich auch interessant. Ich fand es ganz hilfreich zu lernen, was andere ausländische Studentinnen und Studenten schwer finden und was einen Eindruck auf sie macht. Ich kann mich mit vielem davon identifizieren, zum Beispiel mit den Herausforderungen der Studenten und Studentinnen und mit den Veränderungen, die ihre Meinung über Deutschland und die Deutschen im Laufe der Zeit vollziehen. Es gab aber auch viel, woran ich nicht vorher gedacht habe oder was für mich einfach keine große Sache war. Es war mir noch klarer, nachdem ich die Aufsätze gelesen habe, wie wirklich verschieden und persönlich die Erfahrungen der ausländischen Studenten sind. Im Laufe der Lektüre findet man ein Mosaik von Meinungen und Erfahrungen und lernt 47 mutige Individuen kennen, die eine neue Perspektive zur deutschen Kultur und die Universitäten bieten.

 Erin Brandel